Die Ruhe vor dem Sturm

Der heutige Tag stand, abgesehen vom kurzen Radiointerview per Telefon, ganz im Zeichen der Vorbereitung auf den morgigen Lauf. Zunächst prüften wir das örtliche Hotelfrühstück auf Tauglichkeit für das Auffüllen der Energiespeicher vor dem Lauf morgen Vormittag. Und dies sogar noch weit jenseits der 11 Uhr Marke.
Anschließend ging es zum Wettkampfbüro in der uliza Pevtsova, unweit von der Kathedrale, die uns von Anna gestern nahegebracht wurde. Dazu wählten wir als Transportmittel die für Omsk typischen Minibusse. Eine durchaus abenteuerliche Art zu reisen, wenn man bedenkt, dass diese von jeglich elektronischen Hilfsmitteln befreite Verkehrsmittel zusätzlich zu 5m Bremsweg auf spiegelglatter Fahrbahn noch 20m Gleitphase bis zur Haltestelle hinlegen. Auch hier bestätigten sich erneut die Beförderungskünste der Einheimischen. Angekommen im Marathonbüro, gleichzeitig Olympiastützpunkt, wurden wir freundlich begrüßt und waren bereits namentlich bekannt. Bei immerhin 25 ausländischen Startern dennoch eine kleine Überraschung. Als Souvenir gab es ein Plakat und einen Wandkalender, welcher in jedem Büro sicher mehr hermacht als das Werbegeschenk des regionalen Fleischers.

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Den Rückweg konnten Falko und Jens (beide mit Handschuhen ausgerüstet) bei milden -26 Grad beinahe nur alleine zu Fuß antreten, da Alex (temporär handschuhbefreit) von der Türklinke im wahrsten Sinne des Wortes nicht die Finger lassen konnte. Nachdem die beiden Fingergeschützten ihren festgepappten Kameraden unter großem Geschrei losreißen konnten, wählten wir die Route so, dass wir einen Großteil der Laufstrecke unter die Lupe nehmen konnten. Leider stellte sich dabei heraus, dass die eifrigen Schneeräumtrupps so akribisch arbeiten, dass das teilweise komplett freigelegte Pflaster der Promenade eher zu einer Verschlimmbesserung der Bodenbegebenheiten führt. Wir kamen zu dem Schluss, dass die Wahl des Schuhwerks - Goretex-Laufschuhe mit Carbid-Spikes -sich wohl als die richtige herausstellt. Nach 3,5 Kilometern intensiver Untergrundprüfung des Rundkurses setzten wir zugefroren zum Heimsprint an.

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Blut geleckt entschlossen wir uns, den letzten Trainingslauf direkt anzuschließen. Dieser umfasste ca. 25min lockeres Jogging mit Steigerungen. Nach einer kurzen Dusche lauschten wir unserem Radiointerview und zeigten uns sichtlich gerührt von der Wärme in Jens' Stimme und der Fähigkeit, die vorherrschenden extremen Verhältnisse bildlich darzustellen. Nun erfolgt der Aufbruch zum allabendlichen Supermarktbesuch, welcher sich auf nur noch ca. 50m Fußweg beschränkt, nachdem wir gegenüber einen kleinen Laden entdeckt haben, welcher keine Wünsche offen lässt. Den Abschluss des heute kurz angelegten Abends bildet die obligatorische Nudelparty, welche vor Ort wohl nur aus Team J.A.F. besteht. Morgen Vormittag werden wir eine kurze Vorberichterstattung online stellen und uns im Laufe des Nachmittags mit den hoffentlich erfolgreichen Ergebnissen des Laufes zurückmelden.

J.A.F.

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